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IE gibt auf – der letzte Abgesang des Internet Explorers

Last updated on 18. April 2016

Microsoft stellt nun auch den Support für die Internet Explorer Versionen 8, 9 und 10 ein. Damit werden Millionen von Computern zu Sicherheitsrisiken.

Sie sollten, falls Sie immer noch einen Internet Explorer in einer Version unter 11 benutzen, sich sofort davon verabschieden und am besten zum freien und offen entwickelten Firefox Browser wechseln, von dem man als einzigem großen Browser weiß, was er wirklich auf dem eigenen Computer macht:

Der neue Firefox Browser – Open Source für mehr Datensicherheit!

(Google Chrome schickt z.B. Ihre ganzen Lesezeichen zu Google um sie dort auszuwerten und zu speichern. Google will wissen, was Ihnen wichtig ist und für was Sie sich interessieren.)

Eine Ära geht zu Ende, eine Ära mit zweitweise überwältigendem Erfolg des Internet Explorers. Der Absturz begann, nachdem zwischen 2003 und 2010 Mozilla Firefox, Google Chrom und Apple Safari langsam den Markt übernahmen.

10,4 % lautet die aktuelle Zahl (Januar 2016) für den prozentualen Anteil des Internet Explorers an den verwendeten Internet-Browsern. Von der Gesamtheit aller Internet Explorer sind davon immerhin noch ca. 7% Internet Explorer 7 und 8, die jedoch schon seit 2014, wie auch das Betriebssystem XP, nicht mehr von Microsoft unterstütz werden. Siehe hierzu auch den früheren Artikel: Hallo i-genwillig! Adieu Internet Explorer Version 6, 7 und 8!

Mit der neuen Version 10 des Betriebssystems Windows liefert Microsoft einen neuen Browser mit dem Namen „Edge“ aus. Dieser hat ein neues Rendersystem (Umsetzung des Programmcodes in eine Computeranzeige), das jedoch 2016 noch etliche Fehler und Unzulänglichkeiten enthält.

In den letzten Jahrzehnten haben Programmierer den Internet Explorer „zu hassen“ gelernt, da, wenn man Normkonform programmierte und z.B. auf Mozilla Firefox eine perfekte Anzeige hatte, man auf dem IE immer seltsame Überraschungen erlebte. Das bedeutete, man programmierte eine Internetseite für alle „normalen“ Browser und dann nochmals etliche Sondereinstellungen für den Internet Explorer, so dass die Seite auch dort zumindest einigermaßen so aussah, wie man es beabsichtigt hatte. Das führte dazu, dass sich der Wahlspruch verbreitete:

Microsoft liefert mit seinem Betriebsystem nur deshalb den Internet Explorer aus, damit die Benutzer mit dem Internet Explorer beim Einrichten des Computers sich einen anderen, ordentlichen Browser herunterladen können.

Die Tatsache, dass man beim ersten Benutzen eines Windows-Computer zwangsläufig den Internet Explorer benutzen musste verfälschte auch etliche Statistiken. Man geht davon aus, dass die tatsächliche Nutzung unter den veröffentlichen Prozentzahlen liegt. Dennoch bin ich immer wieder überrascht, dass selbst deutsche mittelständische Unternehmen, die Hightech für die Automobilindustrie herstellen, im Jahr 3 nach Snowden tatsächlich noch Windows XP und den Internet Explorer 6 benutzen.
Insgesamt ging der Marktanteil jedoch schnell und rapide in den letzten Jahren nach unten.

In seiner Verzweiflung nahm Microsoft die Ablehnung des Internet Explorers in seine Werbung mit auf und versuchte hilflos zu vermitteln, dass der Browser in seiner neuesten Version vielleicht auch hier und da ganz gute Seiten hätte:

Do you know this guy?

The Browser You Loved To Hate | Internet Explorer

Doch auch die Selbstironie half nichts mehr und so hat man jetzt die Flinte ins Korn geworfen und versucht es mit „Edge“ nochmals von vorne. Hoffentlich aber diesmal mit dem Schwerpunkt auf ein konformes Verhalten mit den Regeln des World Wide Web Consortium, so dass man nicht alle Webseiten für normkonforme Browser und dann nochmals extra für „Edge“ programmieren muss.

Davon abgesehen, sollte jeder der auch nur ein wenig von den Vorgängen um die NSA und von der Übermacht weniger amerikanischer Internet-Konzerne verstanden hat, auf Open Source und damit auf den Mozilla Firefox setzen. Denn nur hier kennt man den Programmcode des Browsers und weiß, was er wirklich mit den Daten der Nutzer macht. Google Chrome liebt es zum Beispiel ständig nach Hause zu telefonieren und zu petzen, was der Nutzer denn gerade so macht.

Petzen mochten wir schon in der Schule nicht und sollten es uns auch nicht in der weiten Welt des World Wide Web gefallen lassen!

Autor: Thomas Hezel

 

 

 

Ein Kommentar

  1. Genau aus diesem Grund sollte jedes Unternehmen bereits auf responsive Design der einzelnen Seiten umgestiegen sein, sodass auch einfach und schnell mit anderen Browsern gearbeitet werden kann. Genau dies sollte auch jeder Website Developer im Fokus haben neben Applikationsentwicklung, Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing.

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